Chronik

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Abschiedskonzert von Karl Bucher und Übernahme des Taktstockes durch Klaus Bauer

Am 31.07.1979 nahm Karl Bucher Abschied von seiner Dirigententätigkeit. Der 71-jährige legte den Taktstock in jüngere Hände. Klaus Bauer, Bassist des "Frohsinn", übernahm danach die musikalische Leitung des Vereins. Mit seinen 71 Jahren konnte Karl Bucher auf über 90 Dirigentenjahre zurückblicken.

Sein musikalischer Lebenslauf

"Du bist der Richtige", sagte 1930 ein alter Militärmusiker zu Karl Bucher und er übernahm als 23jähriger die 1924 gegründete Musikkapelle Bühlingen. Vor dem Spiegel übte er, wie man den Taktstock schwingt. Bis 1940 leitete er die Kapelle. Bereits 1927 war Karl Bucher in den Musikverein "Frohsinn" Altstadt eingetreten, dem er als Trompeter bis 1967 treu blieb. Anschließend übernahm er diese Kapelle als Dirigent. Von 1947 an war Karl Bucher 18 Jahre Kapellmeister in Niedereschach. Von 1955 bis 1967 leitete er den Musikverein Kappel. 40 Jahre lang (von 1936 bis 1976) war er Dirigent des Musikvereins Horgen. Für diese wohl einmalige Leistung wurde er 1976 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt und bekam als erster den Bürgerring der Gemeinde Zimmern o. R. verliehen. Neben vielen weiteren Auszeichnungen trägt Karl Bucher auch die Große Fördermedaille des Deutschen Volksmusikverbandes.

Beim Abschiedskonzert in der vollbesetzten Stadionhalle, bei welcher auch der Startrompeter Walter Scholz mitwirkte, wurde Dirigent Karl Bucher mit Ehrungen und Geschenken geradezu überhäuft. Bei der übergabe des Taktstockes an Klaus Bauer sagte er: "Ich komme mir vor wie der Puppenspieler von Mexiko. Mein Ausscheiden stimmt mich traurig. Andererseits freue ich mich, dass ich solange bei guter Gesundheit dirigieren durfte." Mit Karl Bucher beendeten auch die aktiven Musiker Karl Schotte, und Anton Hirth ihre musikalische Laufbahn.

Nach über 5-jähriger Amtszeit beendete Vorstand Robert Seiler seine Tätigkeit im Verein. Bei der Generalversammlung am 09.12.1979 wurde der bisherige Schriftführer und Aktive, Rudolf Müller zum 1. Vorsitzenden (09.12.1979–09.03.1990) gewählt.

Der Weg in die 80er Jahre

Am 19. April 1980 veranstaltete der Musikverein "Frohsinn" ein Konzert anläßlich des 80-jährigen Bestehens. Im Festsaal des Gymnasiums musizierte die Kapelle unter der Leitung von Klaus Bauer. In der Presse wurde berichtet: "Ein fast nicht endender Applaus honorierte die Leistungen des Dirigenten und der Kapelle."

Erstmals nahmen auch die kulturtreibenden Vereine in der Altstadt die dortige Turnhalle in ihren Besitz. Mit einem gemeinsamen Herbstkonzert am 14.11.1981 bewiesen der Gesangverein "Germania" unter der Leitung von Rudi Tschabrun und der Musikverein "Frohsinn", dirigiert von Klaus Bauer, ihr Können und die Altstädter Turnhalle die Tauglichkeit auch für Feste und Konzerte. Am 06.11.1982 und am 23.11.1985 wurden von beiden Vereinen solche Gemeinschaftskonzerte erfolgreich wiederholt.

Mit großer Freude konnten die Altstädter Vereine am 01.12.1981 bei einer Besprechung mit der Stadt Rottweil erfahren, dass die Räumlichkeiten des Alten Schulhauses den Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Durch einen Neubau wurde die Schulraumnot an der Römerschule beseitigt und die Vereine kamen zu ihrem Vereinshaus im Alten Schulhaus.

Zusammen mit dem Musikverein Bühlingen veranstaltete der "Frohsinn" am 23.04.1983 in der Bühlinger Halle ein Wunschkonzert. Die Zuhörer waren von den musikalischen Beiträgen beider Kapellen begeistert. Alfred Staiger konnte bei dem Konzert aus der Hand des Kreisverbands-Vorsitzenden Ernst Schmid den "Ehrenbrief" des Deutschen Volks- und Blasmusikverbandes für 60 Jahre aktive Musikertätigkeit entgegennehmen.

Auch die gemeinsamen Fasnachtsbälle gehörten zur festen Jahresplanung beim "Frohsinn". Beim Ball am 19.01.1985 in der Stadionhalle kamen über 1.100 Besucher. Die veranstaltenden Vereine Turngemeinde (TGA), FV 08 Rottweil und der "Frohsinn", konnten mit dem Verlauf und Ergebnis sehr zufrieden sein.

Bei der Generalversammlung am 26.03.1988 wurde Andrea Bertsche als erste Vertreterin der Jugendlichen in den Ausschuss gewählt. Die Jugendarbeit, eine ständige Aufgabe im Verein, wurde in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und in der Vereinssatzung verankert. Bei dieser Versammlung wurde der Hornist Alfred Staiger für seine 67-jähre Aktivenzeit geehrt und endgültig verabschiedet. Schon 1979, beim Abschiedskonzert, wollte Alfred Staiger seine musikalische Laufbahn beenden. Seine Verbundenheit zum "Frohsinn" war aber so stark, dass er dem Verein noch einmal 9 Jahre lang zur Verfügung stand.

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