Chronik

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Fahnenweihe

Am 24. Juli 1898 konnte die Fahnenweihe des umgetauften Vereins stattfinden. Die von der Firma Neff's in Biberach zum Preis von 170 Mark gelieferte Fahne wurde von Herrn Pfarrverweser Köhler in der Ruhe-Christi-Kirche feierlich geweiht. Sämtliche Ortsvereine und eine Abordnung des Rottweiler Rathauses waren zugegen. In schönster und würdigster Weise verlief der denkwürdige Tag, und die blauweiße Schleife der Frohsinnsmitglieder, das Abzeichen des Vereins, ist seit damals Ehrenzeichen. Bereits in der außerordentlichen Generalversammlung am 06. März 1898 wurde von Herrn Karl Baumeister unter allseitiger Zustimmung der Antrag gestellt, dass von Mitgliedern des Vereins "Frohsinn" die Gründung einer Blechmusik angestrebt werden möchte.

Max Schuler arbeitete rastlos an der Verwirklichung dieses Gedankens. Das Jahr 1899 brachte die Vollendung: eine Musikkapelle Altstadt-Rottweil unter der Direktion von Josef Leist (23.02.1899–01.09.1904), Rottweil, kam zustande. Max Schuler war Vizedirigent. Unter dieser Direktion übten von September 1899 an: Josef Hermle, Josef Krotz, Ernst Lamprecht, German Bucher, Josef Sauter, Eugen Merz, Otto Merkle, Wilhelm Liebermann, Paul Meßmer, Erhard Hugger und August Ritter.

In der Ausschusssitzung vom 06.02.1902 wurde die Verlobung zwischen "Frohsinn" und "Musik" öffentlich bekanntgegeben. Bei der außerordentlichen General­versammlung am 23.02.1902 fand die feierliche Ver­mäh­lung zwischen beiden statt. Der Verein zählte nun 95 Passive, 10 Aktive und 5 Ehrenmitglieder. Die Namen der aktiven Mitglieder: Josef Leist (Dirigent), Max Schuler, Wilhelm Liebermann, Otto Merkle, Eugen Merz, Josef Hermle, Paul Meßmer, Ernst Lamprecht, Karl Merkle und Heinrich Schuler.

Am 11. Mai 1902 fand im Pflugsaal das erste Konzert statt. Die Musikkapelle unter der Leitung von Dirigent Josef Leist spielte glänzend und erntete allgemeines Lob.

In der Festschrift zum 25 jährigen Jubiläum im Jahre 1924 wurde über die damalige Zeit so berichtet: "Rastlos strebte der Verein vorwärts, von hochherzigen Gönnern mildreich unterstützt. Dem großen Altstädter Wohltäter Fridolin Burkart verdanken auch wir manchen Groschen. Das Rottweiler Rathaus bewilligte seit 1904 in freundlich gesinnter Weise wohltuende jährliche Beiträge."

Am 17. April 1910 wurde der Verein einstimmig in den Gau­verband "Schwarzwaldgau", Verband badischer und württembergischer Musikvereine aufgenommen.

Krisen blieben dem Verein jedoch nicht erspart. Im Spätherbst 1911 zersplitterten sich die Musiker. Eine zweite Kapelle trat auf. Aber die Taktik und Klugheit des Vorstandes Wilhelm Mayer (08.03.1908–1933) zum Pflug führte eine Wiedervereinigung herbei. Am 17. August 1912 kam die Versöhnung zustande.

Der 1. Weltkrieg riss die Kapelle existenz­gefährdend auseinander. Das Schwert musste klingen, die Musik schweigen. Nur ein Bruchteil der Musiker blieb in der Heimat zurück und konnte verschiedene Anlässe um die sich einsetzenden Dirigenten Otto Merkle (04.08.1914–27.12.1916) und Friedrich Sauer (20.04.1917–07.03.1919) noch musikalisch gestalten.

Nach dem Krieg ließ die allgemeine Vereinsmüdigkeit den Verein so rasch nicht wieder auf die alte Höhe kommen. Unliebsame Zwiste folgten. Das Geld in der Vereinskasse zerrann, dennoch erblühte wieder neues Leben aus den Ruinen. Zum Rest der alten Kräfte kam frisches, junges Blut. Die Opferwilligkeit der Mitglieder kannte keine Grenzen, und neue Instrumente wurden beschafft. Der alte Eifer erwachte wieder.

Die Musikkapelle unter der bewährten Leitung ihres damaligen Dirigenten Christian Jauch (15.07.1911 bis 01.02.1914 und 01.03.1919 bis 01.10.1922) wusste die Konzertbesucher wieder zu begeistern. In einem Pressebericht zur Weihnachtsfeier 1921 war zu lesen: "Hier spielte eine Musikkapelle, bei der jeder einzelne sein Bestes gab. Alle Musiker hatten etwas vom Geiste unseres unermüdlichen, zielstrebigen und feinfühligen Dirigenten Jauch in sich aufgenommen und mit Leib und Seele sich der Musik ergeben und gewidmet."

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